Wissenswertes

Hund und Sylvester

30.12.2016

Es rückt näher!! Auch dieses Jahr kommen wir um die Ballerei nicht drum rum. Was für uns ein Zeichen für einen Neuanfang ist, für das Vertreiben von bösen Geistern ist für unsere Hunde oft der Horror!!
Nicht jeder Hund kommt gut über diese Zeit, manche fürchten sich ein bißchen, manche haben richtig Angst und würden durch offene Fenster flüchten, wenn sie könnten.
Je nachdem, wie ausgeprägt die Angst ist... ob es ein bißchen zittern, ein bißchen hecheln oder sich panisch in einer Ecke verkriechen und gar nicht mehr raus gehen ist... Es gibt Unterschiede im Umgang mit Angst vor Silvester!!
FANGEN WIR MAL MIT DEN ETWAS LEICHTEREN FÄLLEN AN
Das sind also erstmal Hunde, die zwar Schiss vor der Knallerei haben, aber sich dabei noch einigermaßen im Griff haben und ihre Angst nach der Knallerei auch ganz gut bewältigen können.
Hier kann man zum einen Versuchen mit leichten Nahrungsergänzungmitteln Hilfe und Erleichterung zu verschaffen. Dazu gehören zum Beispiel Zylkene und Adaptil (dieses gibt es als Halsband und als Stecker). In einigen Fällen haben diese beiden kleinen Nahrungsergänzungen schon Hilfe gebracht.Damit darf man aber nicht erst am 30.12. anfangen, sondern sollte schon ein paar Tage vorher loslegen.Auch Bachblüten oder noch besser Homöopathie kann hier hilfreich sein. (Wir können Euch hierzu gerne beraten.)Sophie Strodtbeck stopfte ihrer sehr geräuscheempfindlichen Hündin Watte in die Ohren und wickelte einen Schal um den Kopf und fixierte ihn mit einem selbstklebenden Verband. Ich glaube, einen Versuch könnte es wert sein.Im Handel gibt es die sogenannten Mutt Muffs als Geräuscheschutz. Für uns bekannt als Micky Mäuse (Ohrschützer). Kann man googlen.Auch Thunder-Shirts sind eine Möglichkeit. Dies sind eng anliegende Shirt bzw. Bodys, die leichten Druck auf den Hundekörper ausüben, die Kompression kann einen beruhigenden Effekt auf den Hund ausüben.
Bitte kommt nicht auf die Idee, die Angst Eurer Hunde zu ignorieren, wie es bis heute noch immer geraten wird. Habt Ihr vor etwas Angst? Ich habe Angst vor Spinnen. Und ich stell mir das gerade vor. Da kommt ne RIESENSPIDER auf mich zugekrabbelt, ich jumpe panisch auf und rufe: "AHHH EINE SPINNE!" und meine Lebensgefährtin ignoriert mich. Es kommt nichts!! Gar nichts!! Würde mir das helfen? Nein! Würde mir das meine Angst nehmen? Nein!Gut, die Angst vor Spinnen ist ein schlechtes Beispiel, denn die Spinne ist ja wirklich da und sie stellt eine tatsächliche Bedrohung für mich dar und ein anderer Mensch kann etwas an der Anwesenheit der Spinne ändern...Aber was, wenn ich Angst vor Gewitter habe? Hilft es mir da, wenn ich ignoriert werde? NÖ! Im Gegenteil. Niemand versteht mich! Niemand ist für mich da! Ich bin ganz alleine. Also bitte seid für Eure Hunde da. Haltet sie! Bleibt cool! Nehmt sie unter Eure Decke!
Was nicht gut wäre: wenn Ihr ähnlich aufgeregt seid, wie Euer Hund, wenn Ihr ihn bedauert oder bedauernd auf ihn einredet. Redet eher ein wenig cool, ein bißchen bäuerlich-burschikos wäre super. Streichelt ihn nicht, aber haltet ihn. Ihr könnt auch massieren.
Was geht noch? Bei unseren Hunden funktioniert etwas anders ganz super! Unsere Hunde bekommen an dem Abend nichts zu futtern. Wir haben 8 Futterbälle, diese kann man kullern und dann kommt Futter raus. Gibt es von verschiedenen Firmen!Ca. 30 Min. bevor die Ballerei los geht, ziehen Nicole und ich uns unsere Sportklamotten an, denn gleich wirds anstrengend. Wir sind in unserer Stube, machen alle Rollläden runter, machen den Fernseher etwas lauter und stellen alle Lücken am Boden zu. Dann gehts los und wir geben unseren vier Hunden vier Futterbälle, motivieren sie, die Dinger zu kullern - das allein ist schon super laut, weil wir Laminat in der Stube haben und die Bälle sind aus Hartplastik. Nun kommen ein oder zwei Bälle mehr ins Spiel. Jetzt rennen wir wie angestochen durch die Gegend, helfen die Bälle doch irgendwo rauszufischen, weil wir ne Lücke vergessen haben, schauen, welche Bälle wir nachfüllen müssen, und machen einfach ein bißchen Stimmung. Und zwar bis die Ballerei vorbei ist, also zwischen 60 und 120 Min.
Danach sind unsere Hunde SCHLAGKAPUTT, PAPPSATT und HUNDEMÜDE! Aber nicht verängstigt. Von der Ballerei, kriegen sie meistens nur ganz am Rand etwas mit.
Wenn Eure Hunde keine Futterbälle kennen, solltet Ihr sie vorher schon mal ausprobieren, damit sie die "Bedienung" kennen.
DIE SCHWEREN FÄLLE
Man erkennt sie daran, dass sie ihre Angst nicht kontrollieren können. Das sind Hunde, mit denen man einen Kurzurlaub an einem Ort bucht, wo nicht geknallt werden darf.
Ganz ehrlich... GEHT MIT SO EINEM HUND ZUM TIERARZT und lasst Euch ein Mittel geben...
Ich diskutiere IMMER wieder mit Haltern von Hunden, die so starke Angst haben ab dem ersten Knall, dass sie zum Teil 24 Stunden und länger in Angst und Schrecken verbringen. Und diese Leute denken ERSTHAFT darüber nach, ob es WIRKLCH ein Medikament sein muss.
Um welche Medikamente handelt es sich? Entweder Benzodiazepinen. Die meisten Tierärzte verschreiben das Mittel Alprazolam. Diese Mittel sind wirklich anyiolytisch, also ANGSTLÖSEND!!! Sie werden als wohltuend und stressminimierend wahrgenommen. Außerdem gelten sie als anwendungssicher.Auch gut wirksam ist das Mittel Pexion, ein Imepitoin, allerdings muss man mit der Gabe ungefähr fünf Tage vor Silvester anfangen und es langsam steigern.Seit Neuem gibt es ein Mittel namens Sileo. HIer kann ich noch nichts sagen zur Wirksamkeit. Soll aber besonders gut für geräuscheempfindliche Hunde wirken.
ACHTUNG!! BITTE GEBT EUREN HUNDEN KEIN ACEPROMAZIN!!!
Acepromazin nockt Eure Hunde nur muskulär aus!! Aber sie bekommen alles andere mit. Das ist grausam.. So kann man sich nicht bewegen und liegt in der noch genauso stark empfundenen Angst! Noch hat diese Info nicht jeden Tierarzt erreicht!!
Ja, jetzt kommen die ganzen selbstgerechten Ignoranten mit ihren moralischen Überlegungen... Boah.. Böse, fiese, ganz doll gemeine Medikamente, die ihre Hunde lieber STUNDENLANG leiden lassen, als auch nur einmal die Gabe eines Medikaments in Betracht zu ziehen! Ehrlich, es geht hier NICHT um die ständige Gabe, sondern um die einmalige Gabe. Davon wird man nicht abhängig und schon gar nicht, wenn man sich das Zeug, und so ist das bei Hunden, nicht selbst beschaffen kann. Also, wenn all die oben genannten Möglichkeiten NICHT greifen, dann ehrlich, geht zum Tierarzt und HELFT EUREN HUNDEN!! Was spricht dagegen?? Wenn Ihr psychisches und physisches Leiden, welches so starke Ausmaße annimmt, dass Eure Hunde sich und andere in Gefahr bringen würden und stundenlange Angst leiden müssten, lindern könntet durch die ein oder zweimalige Gabe von Diazepam oder Alprazolam, dann verhaltet Ihr Euch vor allen Dingen tierschutzgerecht!! Etwas chemische Erleichterung ist doch wirklich besser, als den Hund ein oder zwei Tage mit doppelter Leine hinter sich her zu schleifen, oder?
Etwas unorthodox aber evtl. eine gar nicht so schlechte Möglichkeit ist EIERLIKÖR!! Ja, Ihr lest richtig!! Eierlikör!! Alkohol hat, das wissen wir alle, eine angstlösende und enthemmende Wirkung und wird von Hunden meistens sehr gerne aufgenommen. Natürlich ist die konkrete Dosierung nicht so ganz einfach.Aber bei einem 20kg schweren Hund sollten um 20 und 23 Uhr je zwei Esslöffel Eierlikör ausreichend sein. Viele haben hiermit schon gute Erfahrungen gemacht und einen Versuch ists auch wieder wert.
Ja, Alkohol ist giftig für Hunde. Übrigens auch für uns!! Also Tatsache ist, dass Hunde von einer begrenzten Menge Alkohol, genau wie wir, nicht gleich über den Jordan gehen, sondern sind dann einfach etwas angeschiggert und das ist ja genau der Effekt, den man erzielen will. Und Alkoholiker werden sie davon übrigens auch nicht.
Wer bis hier hin nochmal die Meinung eines Tierarztes lesen will, der kann dazu, den als Quelle genommenen Artikel, von Dr. Ralph Rückert gerne durchlesen. QUELLE: Tierarztpraxis Dr. Ralph Rückert
Und hier noch ein paar Tipps von unserer Marianna (Mya) Zilke:
Man kann den Hund an Knallgeräusche gewöhnen, indem man z.B. bei YouTube Videos sucht, die Knallgeräusche abspielen. Diese kann man erst leise anmachen, wenn man mit dem Hund spielen, übungen machen oder - wenn er ein sehr guter Esser ist - Füttern, zusammen auf dem Sofa kuschelt o.ä., hauptsache der Hund fühlt sich dabei wohl. Sind dem Hund die Geräusche egal, kann man nach und nach die Lautstärke steigern, Schritt für Schritt, immer in dem Bereich, in dem der Hund sich noch wohl fühlt.Zudem sollte man sich vorher überlegen, wo man Silvester verbringt, ob der Hund da mit kann, und wenn nicht, bei wem man ihn unterbringen kann. Kennt der Hund die Person/en, bei denen er Silvester verbringt? Löst die Situation (mehrere Leute, Fremde, evtl andere Haustiere) bereits Stress aus? Ist der Hund bereits gestresst und wird dem lauten Knallen ausgesetzt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er das Knallen als ganz schlimm wahrnimmt. Sorgen Sie also dafür, dass der Hund sich dort, wo er ist, wohl fühlt.Gehen Sie in den Tagen vor und nach Silvester am besten nur mit doppelt gesichertem Hund raus, nehmen Sie dafür gerne sowohl Geschirr als auch Halsband, und befestigen Sie die Leine auch an beidem. Wenn ein Hund sich wirklich erschrickt, kann er sich oft aus einem von beidem noch rauswinden.Verzichten Sie auf größere Spaziergänge, wenn bereits in Ihrer Nähe geknallt wird - oft ist das schon ein, zwei Tage vorher. Wenn Sie am 31.12. Noch eine Runde drehen wollen, tun sie dies am besten früh am Tag. Bedenken Sie, dass Familien mit Kindern oft schon ab mittags "die bösen Geister verschrecken". Ab diesen Zeitpunkt sollte der Hund am bestern nicht mehr raus, wenn er sich Abends nochmal lösen sollte, sollte dies nicht nach 23 Uhr sein (und auch nicht, bevor nicht die letzten Knaller "verraucht" sind).Soweit möglich, sollten Sie den Hund nicht alleine lassen, wenn geknallt wird.Er darf sich Nähe bei Ihnen suchen, gestreichelt werden sollte aber, wenn dann eher nebenbei, alltäglich, ohne viel Beachtung. Wenn wir dabei schon denken "ach du armer Hund", verstärken wir eher Ängste.Hat man selbst Ängste bei Gewitter, sollte man sich erstmal "um sich selber kümmern", und schauen, womit man sich selbst wohlfühlt. Wenn Frauchen/Herrchen selbst Angst hat, kann sie/er schlecht Souveränität und Sicherheit vermitteln.Gerade wenn der Hund bisher keine Probleme mit Gewitter und Silvester hat, kann man es durchaus wagen, um Silvester (OHNE Hund) rauszugehen. Am besten lässt man den Hund dabei im einem Raum, der etwas von der Außenwelt abgeschottet ist, ob durch geschlossene Rolläden oder ein Fensterloses Badezimmer, macht es dem Hund mummelig, gibt ihm noch etwas sehr interessanter zum Kauen und macht den Fernseher oder das Radio an. Lieber laute Geräusche, die der Hund gut kennt, als das Knallen draußen.Hier ist es noch nicht getan - trotz Verbot und drohenden Strafen knallt es auch noch einige Tage nach Silvester immer mal wieder, gerade unvorhergesehen, was oft nicht nur die Hunde, sondern auch uns erschrecken kann. Rechnen Sie jedenfalls damit, spazieren sie dort, wo es unwahrscheinlicher ist, aber rechnen Sie immer damit - damit Sie selbst sich nicht erschrecken und gelasssen, nach dem Motto "da war ja nichts außergewöhnliches" weitergehen können.
Ja, es ist schon wieder soweit. Ein neues Jahr steht vor der Tür!
Was für uns ein z. T. ein echtes Highlight sein kann und womit wir die bösen Geister verjagen, ist für viele unserer Hunde ein echter Kraus:
SYLVESTER & FEUERWERK
Schon im letzten Newsletter haben wir Euch viel Input zu dem Thema gegeben. Für all diejenigen unter Euch, die zwar Hunde haben, die das nicht ganz so schnuckelig sind, aber nicht völlig panisch sind, haben wir in Zusammenarbeit mit einigen Kollegen ein paar Beschäftigungsideen zusammen getragen.
Die Idee dahinter ist, dass Ihr am 31.12. irgendwann um die Nachmittagszeit, wenn noch niemand ballert oder an einem ruhigen Ort, außerhalb Eures Wohnorts mit Eurem Hund ein Beschäftigungsevent aufbaut, in der Hoffnung, dass der Hund dann schön müde ist und vielleicht das Feuerwerk ein wenig verschläft. Auch für Indoor sind einige Ideen dabei. Die könnte man sogar während der Knallerei ausprobieren.
Natürlich sind diese Ideen nicht nur für den 31.12. gut. Das ist ja klar!! Sondern Ihr bekommt, ganz exklusiv von uns heute ein paar Beschäftigungsideen aus unserem Ideensack geschenkt!
Wir hoffen, Ihr habt viel Spaß dabei!!
IDEEN UM KÖPFE UND KÖRPER MÜDE ZU BEKOMMEN
1. Bringe Deinen Hund vor einem Baum ins Sitz. Lasse ihn warten, während Du einige weiche Leckerchen in die Baumrinde steckst. Nach dem Blickkontakt darf er los und die Leckerchen aus Rinde knabbern.
2. Versuche mit Hilfe von einem Leckerchen deinen Hund sich einmal um seine eigene Achse drehen zu lassen. Ein Highlight wäre, wenn er es neben Dir zeigt, während Du läufst.
3. Spiele das Hütchen Spiel mit deinem Hund (3 Becher unter einem liegt ein Leckerlie .. Becher miteinander vertauschen und den Hund das Leckerlie suchen lassen. Löcher im Becherboden erleichtern das Spiel für den Hund)
4. Bringe deinen Hund ins Platz. Lege etwa 3 Meter entfernt ein Leckerli auf den Boden. Gehe zurück zu deinem Hund. Er soll dich umrunden und dann lauft ihr gemeinsam zum Leckerli, dein Hund dabei im Slalom durch deine Beine. Nach Blickkontakt darf er das Leckerli fressen.
5. Befülle einen Karton mit Weinkorken, Klopapierrollen, Papier, Zapfen oder was dir sonst noch einfällt und lass deinen Hund in diesem Karton (Behälter) Leckerlies suchen, die du vorher eingestreut hast
6. Lass es Hund um Gegenstände laufen (Bäume, Bänke,...) mal linksrum mal rechtsrum, dann öfters hintereinander
7. Laufe mit deinem Hund bei Fuß ca. 5 Meter. Dabei schmeißt du 3 versch. Spielzeuge ca. 1 Meter vom Hund entfernt auf den Boden. Nach 5 Metern geht ihr zurück. Der Hund darf nun die Spielis einsammeln und dir bringen. Geht auf mit Stöcken und Zapfen. Was immer der Hund apportiert.
8. Bringe Deinen Hund ins Platz und versuche über ihn hinweg zu steigen.
9. Lasse deinen Hund einen Baum anspringen
10. Spiele ICH ZÄHLE KEKSE IN DIE HAND ... wie viele schafft dein Hund und bleibt ruhig sitzen (nicht übertrieben )
11. Binde Deinen Hund an. Lege nun eine kleine "Fährte". Schluffe dazu mit den Füßen über das Gras und lege in regelmäßigen Abständen ein Leckerchen auf die Spur. Am Ende kommt ein "Jackpot". Verlasse die Fährte in einem großen Bogen und laufe nicht noch einmal darüber! Nach ein paar Minuten Pause darf Dein Hund deiner Spur folgen.
12. Such dir eine Baumstamm oder eine Parkbank und überlege dir einen kleinen Parcours. "Drüberlaufen, drüber springen, ein Platz darauf, drunter durch, mit der Pfote berühren" je nachdem was dein Hund kann. Die Reinenfolge wird immer anders variiert so dass Hund und Mensch sich miteinander absprechen.
13. Verstecke Leckerchen in verschiedenen Bäumen und lass deinen Hund suchen! Traut eurem Hund ruhig mal ein bisschen mehr Höhe zu am richtigen Baum kann er sich auch ein bisschen hoch ziehen.
14. Elefantentrick: stelle deinen Hund mit den Vorderpfoten auf einen Baumstamm und führe ihn nun im Kreis um den Baum. Die Vorderpfoten bleiben oben, die Hinterbeine bewegen sich. Du bewegst dich am besten seitlich mit dem Hund, d. h. du drängst ihn sanft in die Richtung.
15. Silent Walk: Bringe Deinen Hund nur mittels Körpersprache/Sichtzeichen ins Platz, Sitz. Sei schweigsam! Führe ihn ohne Worte um dich oder um etwas drum rum. Denke dir einen kleinen Parcours von Aufgaben aus, die du deinem Hund rein körpersprachlich auftragen kannst.
16. Leckerchenstraße: Lege 10 Leckerchen in einem Abstand von zwei Schritten nacheinander hin. Geh nun neben der Straße her und lasse dir für jedes Leckerchen einen anderen Trick zeigen (Sitz und Platz zählt auch)
17 Lege Deinen Hund ab. Entferne Dich ca 10 m von ihm. Rufe ihn ab und bring ihn mit Sichtzeichen zum stehen. Schicke ihn mit Sichtzeichen zurück zum Ausgangspunkt.
18. Schneide ein paar Wiener Würstchen, verdünne das Wurstwasser mit Wasser und fülle es in eine Flasche ab. (Gerne auch in eine Sprühflasche).
Gehe mit deinen Hund raus, Binde ihn an und sprühe mit der Flasche eine Fährte. Am Ende dieser findet der Vierbeiner dann die Würstchenstücke.
19. Lass deinen Hund im Wohnzimmer (oder einen anderen Raum) im Sitz oder Platz warten. Er darf zuschauen wie du durch den gesamten Raum Leckerchen versteckst. An einigen Verstecken täuscht du nur an ein Leckerchen hinzulegen.Geh zurück zum Hund, belohne ihn für das Warten und schicke ihn mit Signal zur Leckerchen Suche in den Raum.
20. Mach Sport mit deinem Hund : Lass ihn vor dir absitzen und mach eine langsame Kniebeuge. Jedes mal wenn du unten bist wird der Hund gefüttert. Je länger du unten bleibst, je schwieriger wird es. Das Gleiche kann man zu Hause mit Sit ups machen.
21. Mach große Ausfallschritte und locke deinen Hund unter dir durch.
22. Gib deinem Hund ein Spielzeug, das soll er mit den Zähnen festhalten.Übe, das er das Spielzeug länger halten soll - auch wenn du dich bewegst.Übe, das der Hund mit dem Spielzeug verschiedene Signale ausführen soll, ohne das Spielzeug auszuwerfen (Sitz, Platz, Slalom, Kreise, ...).
23. Lerne deinem Hund, das er seine Leine aufheben und in deine Hand geben soll.
24. DreiecksSpielStelle dir ein Dreieck vor: an der einen Ecke setzt du deinen Hund ab, an der zweiten platzierst du ein tolles Spielzeug oder gute Leckerchen und an der dritten Ecke stehst du.Rufe deinen Hund nun zu dir. Das Ziel ist, das er schnellstmöglich zu dir kommt, ohne erst zur Ablenkung zu laufen. Schafft er das, darf er sich die Belohnung holen.Um es schwieriger zu machen, kannst du die Abstände zur Ablenkung verkleinern und den Abstand zu dir größer machen.
25. Verstecke ein Leckerli und einen Teebeutel in einer Socke. Lass sie den Hund ein paar Mal mit der Nase berühren. Immer, wenn er es tut, holst Du das Leckerli raus. Nun legst Du die Socke ein wenig weiter weg und der Hund soll sie dort berühren oder auch apportieren. Immer wenn er es tut, bekommt er das Leckerli aus der Socke. Nach und nach werden die Verstecke schwerer und der Hund bekommt immer aus der Socke sein Leckerli. Wenn er es richtig gut macht, läßt Du das Leckerli in der Socke weg und läßt ihn nur noch die Socke mit dem Teebeutel suchen. Wenn er sie hat, bekommt er nun das Leckerli aus Deiner Hand. Profis können auch mit Anzeigen üben.
26. Sammle ein paar Klopapierrollen zusammen. Knülle Leckerlis in Papier und stopfe die Klopapierrollen damit voll. Binde ein Faden an den Rand der Klopapierrollen fest. Nur so, dass sie gerade so halten. Nun spanne z. B. auf Deiner Terrasse, in Deiner Stube oder auf dem Spaziergehweg ein Seil zwischen Bäumen, Möbeln etc. pp. und hänge die Klopapierrollen daran auf. Nun darf der Hund versuchen, die Klopapierrollen abzureißen und sich dann damit vernügen.
27. Schnappe Dir Leckerlis oder Tatar und gehe raus. Suche Dir Mäuselöcher und bestücke einige davon mit den Leckerein, während Dein Hund zugucken darf oder irgendwo abseits etwas wartet. Nun geht Ihr zusammen auf Mäusejagd.
Das geht auch, wenn man ein Sandhaufen in der Nähe hat oder sogar Strand oder eine Muschel wo Sand drin ist. Einfach Leckerlis im Sand verstecken und die Hunde danach suchen und buddeln lassen.
28.Slalom laufen um Stangen/ Baumstämme:Im ersten Durchgang den Slalom an der Seite des Hundes durchqueren.Beim zweiten Durchgang soll der Hund den Slalom alleine durchqueren und der Mensch geht daneben.( Nur Körpersprache benutzen, keine Stimme)
29. Hunde-Yoga:Erste Variante: Platziere Leberwurst an einen Baumstamm oder verstecke ein Leckerli in der Rinde, sodass der Hund sich strecken muss um dranzukommen.Zweite Variante: Die Leberwurst/Leckerli so platziert, dass der Hund nicht dran kommt.Bei Blickkontakt/Kooperation des Hundes hilft der Mensch dem Hund indem er ihn hochhebt oder dem Hund das Leckerlie gibt.
30. Binde einen Futterbeutel, ein Spielzeug oder ein Kuscheltier an ein Seil. Nach der Freigabe darf dein Hund das Spielzeug jagen.Auch eine schöne Übung, um das Abbruch- und Freigabesignal zu festigen.

Muss ich meinen Welpen die Treppe hoch und runter tragen??

Prof. Dr. Martin S. Fischer, M.S. 2012 in Gkf Info 36: 27-29

Vor kurzem wurde ich gefragt, wie lange ich meine Kinder eigentlich die Treppe noch rauf und runter tragen werde. Ich antwortete, dass ich dies bis zur Verknöcherung der Wachstumsfugen also bei Mädchen und Jungen etwas unterschiedlich bis zum 16.-19. Lebensjahr tun würde, dann sei ja schließlich das Skelett erst ausgreift. Vor allen Dingen das späte Ausreifen des Oberschenkels erlaube hier keine Kompromisse!

Selbstverständlich habe ich auch alle meine Welpen das erste Jahr die Treppe rauf und runter getragen. Zugegebenermaßen habe ich seit Jahren starke Rückenschmerzen, aber was tut der Mensch nicht alles für seine Lieben. Beim Hund habe ich in etwa 1083 blogs zudem gelesen, dass seine Muskeln erst spät ausreifen, zwar kann ich mir unter "Muskelreifung" nichts vorstellen, aber sicher diejenigen, die es im Internet geschrieben haben.

Richards und Koautoren haben 2010 einen interessanten Aufsatz veröffentlicht, der einmal mehr zeigt, wie gefährlich es ist, von sich (Mensch) auf andere (hier Hund) zu schließen. Während beim Menschen der Hauptbewegungsumfang beim Treppensteigen im Knie- und Hüftgelenk auftritt, löst der Hund dieses Problem durch eine erhöhte Bewegung (vor allem Dorsalflexion) im Sprunggelenk. Futsch alle Überlegungen zur Schonung des Hüftgelenkes von Hunden beim Treppentragen. Aber Hand auf's Herz, kennen Sie viele Hunde, bei denen durch ihre treppensteigende Jugend später Beschwerden im Sprunggelenk auftreten oder musste dies nicht erklärt werden.

Eine Bemerkung zum Wachstum: der Zeitpunkt des Wachstumsendes ist selbst bei Wurfgeschwistern sehr unterschiedlich. Schon vor 50 Jahren hat Weise gezeigt, dass nach 166 Tagen das erste Wurfgeschwister ausgewachsen war, aber erst nach 220 Tagen das letzte. Allerdings war der Hund, der die längste Wachstumsphase aufwies, nicht das größte Tier, dieses war bereits mit 177 Tagen ausgewachsen. Die Dauer des Wachstums ist also nicht der entscheidende Faktor für die Größe eines Hundes.

Eine Bemerkung zur Muskelreifung: Bei neugeborenen Welpen sind 90-95 Prozent der Muskelfasern noch undifferenziert. Die wenigen, schon differenzierten Fasern sind sehr große rote Fasern, die nach vier bis fünf Wochen wieder verschwinden. Bis zur vierten Woche ist eine allmähliche Differenzierung der Fasern erkennbar, und es treten die üblichen roten und weißen Fasern auf. Bis zur zwölften Woche ist dann das Verteilungsmuster des erwachsenen Hundes vorhanden. Die Entwicklungszeit der Muskelfasern ist in den verschiedenen Muskeln nahezu gleich. Es stimmt nicht, dass Welpen viele weiße Fasern und adulte Hunde viele rote Fasern besitzen und dass die Muskelreifung bis zu einem Jahr dauert.

Eine Bemerkung zur Stoßbelastung: Beim Galopp, beim Kurvenrennen, beim Springen und in einer Vielzahl von anderen Belastungssituationen treten Kräfte auf, die ein mehrfaches des Körpergewichtes betragen können. Prieur (1980) hat bei einer mäßigen Geschwindigkeit von 7 km/h bei einem 30 kg schweren Hund bereits eine Belastung des Hüftgelenkes gemessen, die das Sechsfache des Körpergewichtes betrug. Gleichzeitig wird beim Vierfachen des Körpergewichtes nur 55 Prozent der Gelenkfläche am Oberschenkelkopf ausgenutzt (Lieser 2003). Der Körper des Hundes und seine Gelenke sind darauf eingerichtet, auch ungewöhnliche Kraftspitzen abzufangen.

Wenn ich hier die Meinungen zum Treppensteigen von jungen Hunden hinterfrage, dann ist selbstverständlich klar, dass es für den Hund nicht anderweitig gefährdende Situation geben kann. Eine glatte, offene Treppe, auf der ein Hund - auch wenn er schon älter ist - stürzen kann ist wie jede traumatische Situation zu vermeiden. In unserem Buch "Hunde in Bewegung" haben wir im Vorwort geschrieben: "Wenn das Wissen unzureichend ist, bilden sich Meinungen." Leider gibt es keine einzige Studie, welche den Einfluss des Treppensteigens bzw. Treppentragens auf die spätere Entwicklung des Bewegungsapparates des Hundes untersucht hat, wir können also den vielen Meinungen kein gesichertes Wissen entgegenhalten, aber umgekehrt, beruhen auch die Meinungen nicht auf irgendeinem haltbaren Befund. Es kann also jeder selber entscheiden, wie er es mit dem Treppentragen seines Hundes hält, aber andere belehren darf er nicht - und es gibt auch die "fürsorgliche Belagerung" (Heinrich Böll). Mit anderen Worten, Fürsorge ist in Ordnung, man kann sie aber auch trefflich übertreiben!

Ich danke Herrn Prof. Dr. Fischer für die freundliche Genehmigung, diesen Text zu veröffentlichen.

Quelle/ Referenzen:
M.S. FISCHER & LILJE, K. (2011): Hunde in Bewegung. Verlag VDH und Kosmos.
LIESER B. (2003): Morphologische und biomechanische Eigenschaften des Hüftgelenks (Articulatio coxae) des Hundes (Canis familiaris). Diss.med.vet. Veterinärmedizinische Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München.
PRIEUR W. D. (1980): Coxarthrosis in the dog part I: Normal and abnormal biomechanics of the hip joint. Vet. Surg. 9, 145-149.
J. RICHARDS, P. HOLLER, B. BOCKSTAHLER, B. DALE, M. MUELLER, J. BURSTON, J. SELFE and D. LEVINE (2010): A comparison of human and canine kinematics during level walking, stair ascent, and stair descent. Wien. Tierärztl. Mschr. - Vet. Med. Austria 97 (2010), 92 - 100.

Mit Schüssler Salzen den Zecken den Kampf ansagen

Jennifer Gutmann, 2010

Immer wieder ists in aller Munde: Muss ich meinem Hund wirklich die chemische Keule antun, damit er Zecken los wird, oder gibts sanfte Methoden, um die kleinen Blutsauger von einem fern zu halten!? Immer wieder kommen jedes Jahr die Magnetanhänger für Hunde auf. Besonders der TIC-CLIP ist hier immer wieder im Gespräch.

Nun ja: Es gibt alternative Methoden!! Ob diese bei Eurem Hund funktionieren, ist von einigen Grundvoraussetzungen abhängig.

Dazu müssen wir kurz mal drüber sprechen, warum Zecken den einen mehr beißen und den anderen weniger. Das ist Euch bestimmt schon mal aufgefallen: Während der eine Hund einfach so lustig durch hohes Gras toben kann und gar keine bis zwei Zecken hat, hat der nächste gleich 10 und mehr rumkrabbeln.

Zecken werden von einem sehr spezifischen Geruch angezogen, nämlich der Buttersäure. Buttersäure ist ein Bestandteil unseres Körperschweisses. Ob wir viel oder wenig Buttersäure produzieren ist von einem wesentlichen Faktor abhängig, nämlich davon, ob unser Säure-Basen-Haushalt ausgeglichen ist.

Bedeutet: Bei einem Lebewesen, wo der Säure-Basen-Haushalt ausgeglichen ist, bzw. der Säurehaushalt vergleichsweise niedrig, beißen die Zecken seltener, als bei einem, wo das anders ist.

In den letzten Jahren haben wir hier mehr oder weniger einen Selbstversuch mit dieser Erkenntnis gestartet und geholfen haben uns dabei die Schüssler-Salze.

Vielleich versucht Ihrs selbst auch einmal für Euch und/ oder Eure Hunde!!

SCHÜSSLER SALZE

Anwendung der Tabletten:
3 bis 6 mal täglich 1 - 3 Tabletten
Hochdosierung: Alle 1 bis 10 Minuten 1 Tablette
Dauer: Mindestens 2 Wochen

Tabletten immer einzeln geben. Der Mensch sollte sie möglichst langsam im Mund zergehen lassen. Der Hund bekommt sie in die Backentasche gezogen.

Üblicherweise bekommt man die Schüssler-Salze nur in D6 und das reicht auch.

WELCHE SALZE?

Für die Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes

Natrium chloratum - Schüssler Salz Nr. 8

Gegen Übersäuerung

Natrium phosphoricum - Schüssler Salz Nr. 9

Für Menschen, die das betrifft: Gegen Übermäßiges Schwitzen

Silicea - Schüssler Salz Nr. 11

EMPFEHLENSWERT

Unsere Hunde bekommen ständig irgendwelche Medikament wie Antibiotika und Ähnliches. Sie werden nicht artgerecht ernährt und sind, wie wir auch Umweltgiften, ausgesetzt.

Wenn Ihr einen Hund habt, der entweder zu Magen-Darm-Problemen neigt, häufig mit Antibiotika versorgt wird oder andere Medikamente bekommt oder die Ernährung sich hauptsächlich auf Fertigfutter stützt, dann ist es notwendig vor der Regulierung des Säure-Basenhaushalts eine Darmsanierung vorzunehmen, die insgesamt länger dauert aber wichtig und notwendig ist, da die Regulierung sonst nicht funktioniert.

Auch eine Darmsanierung funktioniert mit Schüssler Salzen:

Morgens: Nr. 10 Natrium sulfuricum D6 - das Salz der inneren Reinigung

Mittags: Nr. 9 Natrium phosphoricum - das Salz des Stoffwechsels

Abends: Nr. 4 Kalium chloratum - das Salz der Schleimhäute

Dosierung: 4 Wochen lang jeweils 3 Tabletten

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Man kann diese drei Präperate zusammen nehmen und man kann sie auch nehmen, wenn man andere Medikamente gibt. Genau wie die Homöopathie vertragen sich die Salz mit chemischen Präperaten ohne Weiteres!!

Wenn Ihr die Salze aus der Apotheke holt, sagt, dass Ihr wirklich SCHÜSSLER SALZE haben wollt, denn all diese Präperate gibts auch als Homöopathie und dann wirken sie anders!

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Nachdem Ihr die Schüssler Salz ca. 10 - 14 Tage gegeben habt, müsste dann der TIC-CLIP oder ein anderer bioenergetischer Anhänge gute Dienste in Zusammenarbeit mit der weiteren Gabe der Schüssler-Salze leisten.

Wir haben in den letzten Jahren wirklich gute Erfahrungen damit gemacht!!

Der will doch nur spielen

Jennifer Gutmann 2009

Wohl so ziemlich DER Lieblingssatz aller Hundetrainer und die Frage, wo soll ich da anfangen. Vielleicht im Alltag, der so aussehen könnte: Man geht mit seinem Hund - oder in meinem Fall mit seinen Hunden - irgendwo spazieren. Entgegen kommt einem jemand mit einem weiteren Hund, der offensichtlich geträumt hat, denn in dem Moment, wo sein Hund, mich entdeckt gibt's kein Halten mehr und er stürmt mit rudernder Rute auf mich und mein Rudel zu. Die Rufe des Besitzers nicht wahrnehmend, kommt er immer näher. Da mir klar wird, dass der Besitzer seinen Hund nicht zurückordern kann, stelle ich mich schützend vor meine Hunde - und glauben sie mir, ich will nicht nur meine Hunde schützen - ich mache mich groß und habe den fremden Hund fest im Blick, ich gehe ein paar selbstbewusste Schritte auf den Hund zu und fauche ihn an: "HAU AB! ABER DALLI!" Der fremde Hund überlegt, wenigstens was! Ich mache nochmal einen Schritt auf ihn zu und mache ihn lauter an: "ZACK!! HAUST DU AB!" Er geht, sich immer wieder umschauend zurück zu seinem Besitzer, der mir gleich begegnen wird und es kommt, wie es kommen muss... sichtlich verärgert blubbert er mich an: "Der wollte doch nur spielen. Mussten sie den so erschrecken!?"

Ihr lieben Hundebesitzer da draußen in der Welt, die so oder so ähnlich handeln. Lasst mich bitte mal einiges aufklären:

* Es geht uns hier nicht darum, dass wir Eure Hunde nicht mit unseren Hunden Kontakt aufnehmen lassen wollen. Aber ein Kontakt, so wie er oben hergestellt worden wäre (frontal, in vollem Galopp, mit nach vorne gerichteten Körpermerkmalen, IN EIN GESCHLOSSENES RUDEL), wäre sicher alles geworden, aber kein Spiel! Hunde empfinden sowas als frech, besonders, wenn sie souveräne Tiere sind. Im optimalen Fall, hat der Hund nur einen körperlichen Verweis ohne eine Verletzung bekommen, aber das hätte auch anders aus gehen können. Natürlich gibt's auch Hunde, die sich davon angesprochen fühlen und mitmachen. Aber das sind bei weitem nicht so viele wie ihr glaubt.

* Es gibt einfach mal Hunde, die Angst haben, die krank sind, die schlechte Erfahrungen gemacht haben, mit denen man lange trainiert, damit sie nicht abhauen, einem vertrauen, nicht aggressiv reagieren etc.. So ein Hund wie oben beschrieben, kann das alles wieder kaputt machen!!!!

* Außerdem kann es nicht sein, dass nur, weil ein solcher Hundebesitzer seinen Hund nicht kontrollieren kann und somit nicht gut erzogen hat und ihn aber auch nicht so absichert, dass das nicht passiert, meine Hunde sowas ertragen müssen.

* Und dieses Verhalten eines solchen Hundes ist NICHT das Problem von den Zwangsbespaßten, sondern das von dem Hundebesitzer, der seinen Hund nicht kontrollieren kann. Nicht die Personen anmeckern, die ja auch IHREN Hund vor Verletzungen schützen, sondern sich bitte eine gute Hilfe suchen, die dafür sorgt, dass diese unkontrollierte Kontaktaufnahme nicht mehr passiert.

Immer wieder bekommen wir, gerade auf dieses Posting böse Mails alla "Weil Leute wie du ihre Hunde nicht laufen lassen, gibt es doch erst so viele Prügelein!"
Echt? Ich glaube, die gibt es, weil es Menschen gibt, die weder fähig sind, ihre Hunde zu kontrollieren, noch den Anstand haben, erstmal nachzufragen, ob Kontakt ok ist und auch nicht wissen, das ihr eigener Job als verantwortungsvoller Mensch, der Sie ja sein wollen und der Job eines gutes Rudelführer beinhaltet, dass man seinen Hunden oder seinem Hund Schutz und Sicherheit gewähren kann. Aber wie soll man den auch ausführen, wenn der eigene Hund einen nicht ernst nimmt?? Ihr Hund nimmt Sie ernst? Dann seien Sie doch bitte wenigstens so anständig und fragen sie das nächste Mal nach, ob ich möchte, dass mein Rudel mit ihrem Hund Kontakt hat. Ich möchte mir nämlich nicht IHREN Willen aufnötigen lassen, der besagt, dass unsere Hunde Kontakt haben müssen! Und dafür möchte ich mich auch nicht rechtfertig. Tue ich auch nicht! Da können Sie schimpfen so viel wie sie wollen! Wenn ihr Hund zu meinen Hunden will, muss er an mir vorbei und das ist nicht leicht!

Um es ein wenig deutlicher zu machen, wie meine Hunde ihren Hund sehen:
Stellen Sie sich mal vor, Sie laufen durch die Stadt und schauen sich Schaufenster an. Plötzlich komme ich, super gut gelaunt um die Ecke (übrigens kennen Sie mich nicht und haben mich noch nie zuvor gesehen), ticke ihnen auf die Schulter und erzähle Ihnen den neusten Witz. Ich schätze, Sie würde sich - wenn ich Glück habe - erstmal fragen aus welcher Anstalt ich entflohen bin, gequält lächeln und versuchen mich dann zu ignorieren. Da ich ja aber nur spielen will, frage ich Sie, ob Sie mit mir fangen spielen wollen. Sie würden wahrscheinlich verneinen. Während Sie weiter gehen und sehr konzentriert versuchen die Schaufensterauslagen zu begutachten, turne, hüpfe und hopple ich weiter um Sie rum: "Spielen wir dann ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST?", "NEIN!", "Hm... vielleicht VERSTECKEN oder RÄUBER UND GENDARME?", "NEIN!!!!!!!!! Hau endlich ab!" Wie lange würde es wohl dauern, bis Sie die Polizei rufen, mich wegschubsen oder mich sogar hauen??

Ich kann das aber nicht verstehen! Ich will doch nur spielen und bin totaaaaal nett!!! Warum würden Sie aggressiv reagieren? Warum spielen Sie nicht einfach mit? Ich bin nett und möchte wirklich nur ein bisschen mit Ihnen spielen.
Sie finden, dass Sie ein Anrecht drauf haben, Ihren Weg gehen zu können, ohne sich mit den Wünschen von völlig Fremden auseinander zu setzen? Warum dürfen denn das die zwangsbespaßten Hunde nicht? Schon mal drüber nachgedacht? Ich hoffe, wenn Sie das nächste Mal mit ihrem Hund, der nett ist und mit anderen spielen möchte - was wir insgesamt natürlich begrüßen - einen anderen Weg wählen: Laufen sie mit offenen Augen durch die Landschaft und wenn Sie einen Hund sehen, egal wie weit er weg ist, kontrollieren Sie ihren Hund, egal wie.
Üben Sie einen gut funktionierenden Rückruf mit ihm. Wenn Sie nicht wissen wie? Wir stehen ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Wenn Sie beim anderen Hundehalter angekommen sind, fragen Sie doch einfach, ob ein Spiel wohl möglich wäre und seien Sie nicht beleidigt, wenn es das nicht ist. Vielleicht sagt Ihnen der andere ja sogar, warum das nicht geht und Sie werden sehen, es gibt wirklich viele mögliche Antworten.

Die machen das unter sich aus

Jennifer Gutmann, 2008

Familie Wolf geht lustig in Canada spazieren. Mama Wolf, Papa Wolf, Tochter Wolf, Sohnemann Wolf.

Plötzlich, auf einer Lichtung erblicken sie sie. Familie Wolf sieht Familie Wölfchen, ebenfalls bestehend aus Mama Wölfchen, Papa Wölfchen, Tochter Wölfchen, Sohnemann Wölfchen.

Mama und Papa Wolf und Wölfchen setzen sich hin, schauen ihre Kinder an und sagen: "Geht da mal hin und macht das mal unter euch aus..."

Seit Jahren hält sich dieses Gerücht hartnäckig in der Hundewelt. Noch immer gibt es tatsächlich Menschen, die felsenfest davon überzeugt sind, das Hunde irgendwas unter sich klären müssten.

Aber haben Sie diese "Experten" schon mal gefragt, was denn diese Hunde, deren Meinung nach klären? Wenn Sie viel Glück haben, bekommen Sie die Antwort: "Na die Rangordnung! - Eben wer der Stärkere ist!"

So so!! Die Rangordnung. Das ist ja interessant!

Das würde ich dann mal genauer wissen wollen. Die Fragen, die mir da auf einen Schlag einfallen sind:

1. Wie lange dauert es denn, bis Hunde eine Rangordnung ausbilden?

2. Müssen Hunde sich kloppen um eine Rangordnung auszubilden?

3. Ist immer der stärkere Hunde automatisch der Ranghöchste?

Was mir dazu als Antworten einfällt - mal so in die Tüte gehustet:

Soweit ich informiert bin, führt ein Rudel nicht zwangläufig der stärkste Hund, sondern der Schlauste. In freier Wildbahn, sind das sogar oft die sogenannten B-Typen. Hunde oder Wölfe, die ehr zurückhaltend und vorsichtig sind. Diese haben nämlich oft größere Überlebenschancen, weil sie sich nicht alle Nase lang in Gefahr bringen.

Außerdem ist es so, dass die sogenannte Dominanz nur dann entstehen kann, wenn der RANGNIEDRIGERE, akzeptiert, dass der vermeintlich Ranghöhere freieren Zutritt zu mehr Ressourcen hat. Das schließt aus, dass in einem Kampf, wo einer den anderen zwingt, runterdrückt, draufhaut, umschmeißt und sich knurrend und Zähne fletschend drüber stellt, hier eine einvernehmliche Ranghöhe entsteht. Es sei denn, der der unten liegt, akzeptiert dies. Die Frage ist, wie lange. Denn wer will schon einen Chef, der drauf haut?

Ranghohe Hunde zeichnen sich dadurch aus, dass sie schlau sind. Sie kennen gute Jagdgründe, sie kennen die besten Wege, sie bringen ihr Rudel sicher von A nach B und beschützen es, wenn es nötig ist. Man sieht hier ziemlich deutlich, dass es eine sehr verantwortungsvolle und anstrengende Aufgabe ist, ein Rudel zu führen.

Aber mal zurück zu unseren beiden Wolfsfamilien. Das Szenario, was wir hier aufgeschrieben habe, ist das, was eigentlich Unwissende immernoch propagieren. Der Mensch = Mama und Papa Wolf, der das Rudel eigentlich führt, schickt seinen Hund, um mit einem wildfremden Hund IRGENDWAS zu klären. Hier sind so viele Denkfehler drin, dass wir Knoten im Gehirn bekommen, wenn wir da nur drüber nachdenken.

Niemals würden Mama und Papa Wolf eine brenzlige Situation von ihrem Nachwuchs klären lassen. Schwierige Situationen klärt immer der, der das Rudel anführt. Aber was klären die denn da? Eine Rangordnung?? Sicher nicht. Wenns hoch kommt, wird hier vielleicht über ein Territorium gestritten. Ein Territorium, welches ja ein Hund so nur in Rudelformation "besitzen" könnte. Eigentlich darf ers ja freundlicherweise mitbenutzen - ist nämlich meins!! Und da läßt der Mensch seinen "rangniederen Hund" (übrigens sind das auch die, die ständig auf der Dominanzschiene reiten alla zuerst durch die Tür, der Hund darf nicht auf Sofa und der Mensch muss immer vor dem Hund essen - ne is klar!) ja was denn nun klären?? Rangordnung? Warum? Die leben nicht in einem Rudel. Was gibts da also zu klären? Selbst wenn, würden sie das nicht so machen, es sei denn, sie wollen sich einfach kloppen. Ein souveräner Hund hat das nicht nötig! Also verhackstücken die irgendwas anderes: Mein Territorium! Dein Territorium! Meine Leckerchentasche an Herrchens Hose! Deine Leckerchentasche an Herrchens Hose! Mein Herrchen! Dein Herrchen! Die Frage ist, was soll das bringen?

Territoriumfrage geklärt? Wie denn? Wäre sie geklärt, würde der andere dieses Territorium in der Form nicht mehr betreten. Blöd, wenn er von seinem Besitzer quasie dazu genötigt wird.

Ressourcenfrage geklärt? Wohl kaum! Oder haben Sie Ihre Leckerchentasche dann schon mal dem Gewinnerbesitzer gegeben oder sind bei dem mit eingezogen? Wozu also das Ganze?

Was lernt der Hund in diesen Situationen?

Oh... einiges und sicherlich schneller, wie so manch anderes!

Er lernt, dass man sich auf Herrchen und/oder Frauchen nicht verlassen kann. Die helfen einem nicht, wenn man auf die Hucke bekommt, sondern stehen da und halten maulaffenfeil. Im Umkehrschluss wird der Hund in Zukunft glauben, dass er alle Situationen zu klären hat. Das macht Spaß an der Leine und auch ohne!

Hormonell gesehen, könnte ich mir so einen sogenannten "Gewinner" trainieren, wenn er tatsächlich oft oder fast ausschließlich gewinnt. Denn in dieser Situation gibts einen Hormoncocktail, der sich gewaschen hat. Lauter Glückshormone und Hormone, die dafür sorgen, dass sich das erlebte schnell verschaltet, somit ist das Verhalten beim nächsten Mal nicht nur schneller abrufbar in entsprechenden Situationen, sondern der Hund WILL dann auch in dieser Situationen, weil er ja das geile Gefühl wieder haben will. Es ist super einen trainierten Gewinner zu haben. Das muss man nur lange genug machen und man kann den nicht mehr mit anderen Hunden zusammen laufen lassen. Besonders gut klappt das übrigens, wenn man schon einen Welpen hat, der immer wieder andere Hunde platt macht.

Und ist Ihnen schon mal aufgefallen, welche Leute das sagen? Das mit dem: Das machen die unter sich aus!?

Mir ist noch keiner mit einem puscheligen kleinen Bolonka Zwetna begegnet, der das gerufen hat. Das sind nämlich immer die Leute, die genau wissen, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass ihr eigener Hund etwas abbekommt! Im Übrigen sind es fast immer die Leute, die schon seit 60 Jahren Hunde haben - blöd, wenn man so viel Zeit hatte, aber doch nichts dazu gelernt hat!

Was also tun?

Rechtlich ist es so, dass jeder, der seinen Hund von der Leine läßt im Prinzip fahrlässig handelt. Ein Tier bleibt ein Tier und niemand kann immer zu 100% vorher sagen, was es tut. Das bedeutet schon mal, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Sie im Recht sind, besonders, wenn Ihr Hund an der Leine ist, sehr hoch ist.

Niemand kann Sie zwingen, dass Sie Ihren Hund an einen fremden lassen oder umgekehrt und noch mehr. Was wenn Sie Angst hatten? Um sich, um Ihren Hund? Und grade bei dem Spruch: "Das klären die unter sich!" sollte man Angst haben. Sie dürfen sich, Ihre Unversehrtheit, Ihren Hund und dessen Unversehrtheit verteidigen. Das nennt man Gefahrenabwehr bzw. Notwehr und dieses Recht haben Sie. Sie dürfen alles benutzen, was Ihnen zur Verfügung steht und angemessen ist.

Im Übrigen ist es so, dass Ordnungsamt mittlerweile ehr kein Auge mehr zudrückt, wenn Anzeige erstattet wird, weil Sie von einem möglicherweise gefährlichen Hund angegriffen wurden.

Was vorab immer hilft ist, wenn der Hund ne schicke (imaginäre) ansteckende Krankheit hat. Pilz ist immer schick! Gegen den kann man nicht impfen, der ist auch auf den Menschen übertragbar und es DAUUUUUERT, bis der weg ist. Niemand will Pilz! Versuchen Sie es mal. Grade die Unbelehrbaren bekommt man immer mit: "Kontakt?? Oh, ich weiß nicht. Meine hat nen ansteckenden Hautpilz und soll keinen Kontakt zu anderen Hunden haben. Wollen sie das wirklich? Ich hatte den auch. Hat acht Wochen gedauert, den wieder los zu werden. Das hat gejuckt wie Hölle sag ich ihnen!"

Denn eines können wir Ihnen fast schon versprechen: Diskutieren bringt da nichts!!

Also, wenn Sie mal wieder jemandem begegnen, der möchte, dass die Hunde irgendwas klären... Sie können versuchen ihn aufzuklären, wenns nichts bringt... PILZ!!!

Und für die ewigen Meckerer... Da steht nicht und nirgends: "LASST EURE HUNDE NUR NOCH AN DER LEINE LAUFEN!"

Da steht: "HUNDE, DIE SICH NICHT KENNEN, MACHEN KEINE RANGORDNUNG UNTEREINANDER IN 5 MINUTEN AUS!"
Wenn sie das nicht tun, gehts um was anderes. Vielleicht verstehen sie sich gut, dann lasst sie miteinander laufen und sich kennenlernen. Vielleicht aber auch nicht, dann gehts um was Anderes, als um eine Rangordnung und die Frage ist: IST ES SINNVOLL, DASS SIE SICH GGF. UM "DAS ANDERE" - MÖGLICHERWEISE - ERNSTHAFT KLOPPEN???

Und wer hat da was davon? Der Stärkere? Einen Kick fürs Ego... Der Schwächere? Vertrauensverlust vor seinem Besitzer und evtl. ein Trauma? Muss doch nicht sein, oder?
Etwas mehr Rücksichtnahme und Absprache tut wirklich nicht weh!! Versprochen!

Das Märchen von der rein positiven Hundeerziehung

QUELLE: Nina Dany / https://www.planethund.com/hundeerziehung/hundeerziehung-positiven-arbeit-maerchen-2411.html

Es war einmal eine Frau, die gerne immer nett zu ihren Hunden sein wollte. Sie informierte sich über Trainingsmethoden und besuchte Seminare und Fortbildungen, um zu erfahren wie man einen Hund ganz ohne Strafe erzieht. Sie erfuhr schnell, dass man Problemverhalten umlenken müsse, ein rein positiv aufgebautes Alternativverhalten ebenfalls effektiv sei, man durchaus immer nett zu seinen Hunden sein könne, wenn man nur früh genug bestätige und dass sämtliche Strafmaßnahmen zu einem ängstlichen und hilflosen Hund führen würden.

Als Mittel der Wahl wurde ihr der Clicker in die Hand gedrückt, sie erfuhr einiges über Verstärkungssysteme und wie man diese in der Arbeit nutzen kann. Die Dame war begeistert! Endlich eine nette Art mit Hunden umzugehen, ganz ohne Strafe. Schnell fand sie, dass dies auch andere Hundehalter erfahren müssten und machte eine Hundeschule auf. Auf ihrer Webseite prangte der Slogan "ich arbeite ausschließlich positiv mit Hunden über Belohnungen". Und wenn sie nicht gestorben ist, so klickert sie noch heute.

Inhaltsverzeichnis

  • Realität im Hundetraining
  • Negative Strafe
  • Positive Strafe
  • Bedürfnisorientierte Belohnung
  • Fazit: Hundeerziehung ohne Strafe ist nicht denkbar

Realität im Hundetraining

Wer möchte schon so ein lachendes Hündchen strafen?

Ein Märchen? Leider Realität. Das Märchen an der ganzen Geschichte ist aber ein ganz entscheidender Punkt: In der Realität ist ein Training und die ganze Hundehaltung ohne Strafe nicht möglich.

Was wird als Strafe hier empfunden? Strafe wird in einem lerntheoretischen Sinn verstanden, das heißt entweder als positive Strafe (hinzufügen eines unangenehmen Reizes, weswegen ein Verhalten weniger auftritt) oder als negative Strafe (ein angenehmer Reiz wird entzogen, weswegen ein Verhalten weniger auftritt).

Ebenfalls abgelehnt wird dabei aber auch die negative Verstärkung. Hier wird durch die Wegnahme eines unangenehmen Reizes ein Verhalten verstärkt. Dies ist problematisch, da man vorher einen unangenehmen Reiz hinzufügen muss um diesen anschließend wegnehmen zu können. Im Klartext bedeutet dies, dass dieser Effekt in Verbindung mit der positiven Strafe auftritt, die ja abgelehnt wird. Bleibt nur Eines: Die positive Verstärkung bei der etwas Angenehmes hinzugefügt wird, damit ein Verhalten häufiger auftritt.

Das klingt natürlich ganz nett und viele fallen auf die Masche der "Arbeit mit bloßer positiver Verstärkung" rein. Einfach nur eine Belohnung hinzuzufügen, um ein Verhalten häufiger auftreten zu lassen, ist eine schöne Vorstellung und wird gerne praktiziert. Anstatt einen Hund zum Beispiel dafür zu bestrafen wenn er pöbelt, kann man ihm also ein Alternativverhalten beibringen, wie ein Hinschauen zum Hundehalter bei Sichtung eines anderen Hundes.

So positiv das alles klingt - ist ein Training nur über die positive Verstärkung möglich? Nein, das ist es nicht.

Im Training und im Alltag arbeitet und lebt man immer wieder mit Strafen - ob positiv oder negativ. Um dem auf den Grund zu gehen, muss man sich die Definitionen der Strafe wieder in Erinnerung rufen.

Negative Strafe

Das Leckerchen gibt es nur bei "Sitz".

Man kommt im Training nicht um diese Form der Strafe herum. Schon wenn ein Hund sich hinlegt anstatt sich zu setzen und dafür nicht belohnt wird, ist dies eine negative Strafe. Etwas Angenehmes (Belohnung wie ein Leckerchen) was er eigentlich erwartet, wird dem Hund mit dem Ziel das Verhalten "Platz" beim Kommando "Sitz" seltener auftreten zu lassen, entzogen. Diese Form der Verstärkung tritt auch deutlich bei "positiv aufgebauten Abbruchkommandos" hervor.

Häufig wird dazu geraten, um dem Hund ein "Nein" zu vermitteln, ihm ein Leckerchen zu zeigen und immer, wenn er dran geht, die Hand zu schließen, damit er nicht ran kommt. Erst wenn er sich zurücknimmt, wird das Leckerchen frei gegeben. Das Schließen der Hand bedeutet hier eindeutig eine negative Strafe.

Schon beim "free shaping" mit dem Clicker hat man mit diesem Umstand zu tun. Hier wird der Hund sehr kleinschrittig für eigene Lösungsfindungen belohnt - es gibt keine Hilfe vom Halter. Probiert der Hund aber ein Verhalten aus, was er nicht tun soll, bleibt der "Click" und die damit verbundene Belohnung aus. Dies ist eine negative Strafe, denn in Zukunft wird der Hund dieses Verhalten nicht noch einmal ausführen. Ganz besonders tritt dieses Phänomen zutage, wenn man den Hund vorher für ein gewisses Verhalten immer belohnt hat und das nächste Mal dies nicht mehr tut, damit er wieder etwas ausprobiert.

Leute, die Tricks mit ihren Hunden auf diese Art und Weise einüben, können ein Lied davon singen, wie es ist, die Balance zwischen Belohnung und Bestrafung zu halten, damit der Hund nicht demotiviert wird. Eine negative Strafe wirkt sich schließlich auf den Hund aus. Er empfindet es nicht als angenehm und verweigert im schlimmsten Fall die Zusammenarbeit. Zumal er durch den Frust auch weitere unerwünschte Verhaltensweisen entwickeln kann, die man eigentlich mit der "rein positiven Arbeit" umgehen wollte.

Positive Strafe

Auch ein Halti ist kein rein "positives Erziehungsmittel", da es nur funktioniert, indem der Hund dem unangenehmen Druck nachgibt. In diesem Fall war es nötig, wegen der Maulkorbpflicht im Bus.

Auch die positive Strafe ist letzten Endes unumgänglich. Man fügt dem Hund immer wieder negativ empfundene Reize zu, derer man sich gar nicht bewusst ist. Ein Hund der an der Leine läuft und noch nicht leinenführig ist, wird beim Auftauchen eines Artgenossen womöglich in die Leine springen. Egal was für ein Geschirr und egal welche Leine man benutzt - es gibt einen deutlichen Ruck. Dieser Ruck ist nicht angenehm. Auch das Zurückhalten am Geschirr (auch wenn dies vorher mit einem Signal positiv aufgebaut wurde) ist eine Maßnahme die positiv straft.

Wer das nicht glaubt, kann sich einen Rucksack aufziehen und jemanden bitten ihn daran festzuhalten. Auch wenn es nicht weh tut - es ist deutlich unangenehm in der Bewegungsfreiheit von hinten derart eingeschränkt zu werden. Dies hat man nicht nur bei der Leinenführigkeit. Auch Trainingsmaßnahmen für "anständiges durch die Tür gehen", bedienen sich dieser lerntheoretischen Strafe. So heißt es oft, dass ein Hund, der durch die Tür stürmen will, am besten nicht zum Ziel kommt. Das heißt, die Tür wird geschlossen, sobald der Hund vorpreschen möchte. Dies ist natürlich eine positive Strafe und je nach Hund, kann es sogar zu einem "Dötscher" vor die Nase kommen.

Natürlich wirkt hier auch die negative Strafe, denn dem Hund wird der angenehme Reiz des "raus Gehens" entzogen. Man sieht damit deutlich, dass sich die Straf- und Verstärkungsarten häufig überschneiden und eine klare Abgrenzung im Alltag oft gar nicht möglich ist.

Bedürfnisorientierte Belohnung

Mäuse jagen als bedürfnisorientierte Belohnung bei Jagdabbruch.

Auch diese wird immer wieder in der "rein positiven" Arbeit erwähnt. Es geht letzten Endes um das Problem, dass eine intendierte Belohnung keine Verstärkung sein muss.

Als Beispiel: Möchte der Hund jagen gehen und hört auf einen Abruf, dann findet er die vom Besitzer angebotenen Leckerchen nicht besonders interessant. Das ist nicht das, was er jetzt grade will und somit wird diese Belohnung, die das Verhalten verstärken soll, nicht als solche empfunden. Ein "rein Zwingen" wäre dabei schon eher eine positive Strafe.

Es macht durchaus Sinn den Hund Bedürfnis-orientiert zu belohnen. Anstatt mit Leckerchen zu wedeln, kann zum Beispiel als "Jagdersatz" einen Futterbeutel fliegen gelassen oder ein Buddeln am Mauseloch als Belohnung genutzt werden.

Was ist eigentlich ein Bedürfnis? Ein Bedürfnis wird allgemein hin als Verlangen empfunden, einen Mangel zu beseitigen. Ein Mangel kann also nicht als positiv empfunden werden. Überall dort, wo Bedürfnis-orientiert belohnt wird, war vorher ein Mangel, den der Hund nicht selbst befriedigen konnte oder durfte.

Lasse ich den Hund in einem tolerierbaren Rahmen jagen (indem er beispielsweise dem Futterbeutel und nicht dem Wild nachrennt), dann klappt dies nur, weil der Hund kein Wild jagen darf und er somit einen Mangel hat.

Bestätigt man einen Blickkontakt mit sozialer Nähe, dann klappt dies nur, weil der Hund vorher einen Mangel hatte. Lässt man den Hund sein Futter draußen erarbeiten, dann nutzt man genau den Mangel an Nahrung um ihn zur Mitarbeit zu bewegen, schließlich ist Futter immer ein besonders starkes Bedürfnis bei Hunden, die ja anscheinend nie wirklich satt werden können. Auch die Arbeit mit Leckerchen setzt genau darauf. Wer das nicht glaubt, kann versuchsweise alles was der Hund gerne frisst, immer herum liegen lassen. Er wird schnell feststellen, dass der Hund dies als Belohnung im Training nicht mehr akzeptiert.

Fazit: Hundeerziehung ohne Strafe ist nicht denkbar

Ein positives Miteinander - gibt es etwas Schöneres? Das schließt Strafen nicht aus.

Meine hier gemachten Ausführungen sind mitnichten eine Ablehnung der Arbeit, die vorwiegend über positive Verstärkung läuft. Sie sollen aber aufklären, dass auch Hundehalter und Trainer, die sich damit rühmen "ausschließlich über positive Verstärkung" zu arbeiten im Irrtum sind. Jegliches Training ist ohne Strafe nicht denkbar. Jegliche Belohnung ist ohne einen Mangelzustand nicht möglich. Dies ist nicht immer angenehm für den Hund. Die heile rosa Welt, die so manch einer konstruiert, existiert nicht.

Es stellt sich somit nicht die Frage ob, sondern wie man straft und wie man dies auf den jeweiligen Hund anpasst. Zumal es fraglich ist, ob ein Trainer, der anscheinend keine Ahnung hat, dass er auch in seinem "rein positiven Training" straft und Mangelzustände des Hundes nutzt, wirklich weiß, was er mit seiner Art des Trainings bewirken kann und wo mögliche "Stolperfallen" liegen.

Ich finde es vollkommen legitim, den Wunsch zu haben den Hund möglichst "lieb und nett" zu behandeln. Es ist vollkommen legitim, dass Hundebesitzer Strafen wie Elektroschocks oder Stachelhalsbänder ablehnen. Völlig indiskutabel ist aber, dass Hundetrainer mit leeren Versprechungen und Worthülsen den Besitzern eine heile Welt vorgaukeln und damit auch noch ordentlich Kasse machen. Ein Trainer der sich damit rühmt von Lerntheorien richtig Ahnung zu haben, sollte sich diesen Implikationen bewusst sein, darüber aufklären und den geeigneten Weg mit den Hundehaltern suchen, der für sie und den Hund passt. Und dies fernab von ideologischem Denken und irgendwelchen verklärten Weltanschauungen.

Autorin: Nina Dany

Die moderne Hundeerziehung: Wattebäuschchenwerfer, Wissenschaft, Shitstorms und Moral kritisch hinterfragt

Quelle: Nina Dany/ https://www.planethund.com/hundeerziehung/moderne-hundeerziehung-wattebaeuschchenwerfer-wissenschaft-shitstorms-moral-0106.html

Direkt zu Anfang möchte ich ein kleines Gedankenexperiment machen. Man stelle sich vor, man wäre plötzlich in China und ist konfrontiert mit Menschen, die eine völlig andere Sprache sprechen sowie einen vollkommen anderen kulturellen Hintergrund haben.

Man weiß nicht, was sich in dieser Welt nun gehört und was nicht. Man kennt die Gepflogenheiten schlicht und ergreifend nicht und ist darauf angewiesen, dass die anderen Menschen einem zeigen, was man tun darf und was nicht. Um den nächsten Menschen, der nett aussieht, nun zu begrüßen, streckt man ihm die Hand aus. Dieser ignoriert einen völlig. Für einen Menschen, der auf eine soziale Gemeinschaft angewiesen ist, ist dieses Verhalten eine sehr einschneidende Erfahrung. Dann nimmt man die Hand zurück und schwupps - bekommt man einen Brocken Schokolade zugeworfen.

Total abwegig? Für manch Hund ist das Alltag.


Inhaltsverzeichnis

  • Die neue moderne Hundeerziehung
    • Die Theorie der modernen Hundeerziehung
    • Wissenschaft und normative Aussagen
    • Die Praxis der Hundehaltung
    • Der Hund als Reiz-Reaktions-Maschine?
    • Aggressionen
    • Kontrolle als Gefahr der Persönlichkeitsentwicklung: Hunde lernen Hilflosigkeit
    • Gewaltfreier Umgang mit dem Hund?
    • Eine offene Gesprächskultur als Grundbedingung

Wieder in Deutschland: Auf dem Kinderspielplatz sitzen der kleine Kevin und Jaqueline zusammen im Sandkasten. Jaqueline ist heute nicht gut drauf. Vielleicht hat sie ernsthafte Probleme zuhause oder vielleicht ist sie nur ein Kind, dass mal die Grenzen testen möchte. Wie auch immer - Jaqueline nimmt Kevin den Spieleimer weg. Kevin reagiert natürlich dementsprechend angefressen. Er nimmt seine Schaufel und haut Jaqueline auf den Kopf.

Jaqueline heult und Kevin macht weiter. Irgendwann wird es Kevin zu doof, weil die blöde Jaqueline immer noch nicht den Eimer raus rückt. Er hört mit dem Schlagen auf. In dem Moment ertönt ein lautes "Suuuupeeeeeeer Feiiiiiiiiiiiiin" und der Kevin bekommt ein Bonbon in den Mund geschoben. Wer würde das als Erziehung bezeichnen? Unter Hundehaltern durchaus eine mittlerweile übliche Begebenheit, wenn man Kevin und Jaqueline als Hunde sehen würde, der Spieleimer ein Ball wäre und das Bonbon ein Leckerchen.

Für den "Otto-normal-Hundehalter" völlig abwegige Gedankengänge. Für die moderne Hundeerziehung dagegen völlig normal.

Die neue moderne Hundeerziehung

Es hat sich eine Richtung in der Hundeerziehung heraus gebildet, die genau das propagiert. Berufen wird sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse und die Haltung der völligen Ablehnung von Gewalt.

Hunde werden ausschließlich mit positiven Verstärkern (sprich Lob, Spiel, Futter oder was der Hund sonst so gerne macht) erzogen und bei jedem Verhalten soll ein Moment sein, den man verstärken kann, um das Verhalten modifizieren und kontrollieren zu können. Hört sich schlüssig an und ist für jemanden, der Hunde hält, durchaus reizvoll.

Wer will schon mit dem geliebten Familienmitglied schimpfen? Wer findet es schon toll, wenn der Hund einen mit diesen großen traurigen Augen ansieht und sich auf seine Decke verzieht? Wer möchte nicht nur lieb zu seinem treuen Vierbeiner sein, den man so sehr liebt?

Als interessierter Hundehalterin, der sich mit Wissenschaft auseinandersetzt, die wissenschaftliche Arbeit können muss, sich selber als friedlich bezeichnen würde und seine Hunde liebt, habe auch ich mich natürlich mit dieser neuen Richtung auseinandergesetzt. Auch ich lehne "Gewalt" in der Erziehung ab und fand die Ansätze dieser neuen Richtung gar nicht mal so schlecht.

Die Theorie der modernen Hundeerziehung

Fangen wir mit der Theorie an. Es wird sich auf "moderne wissenschaftliche Erkenntnisse" berufen, die das eigene Handeln legitimieren. Eigentlich schon per se ein Totschlag-Argument, denn die Wissenschaft hat doch immer Recht. Wenn man etwas von wissenschaftlichen Arbeiten weiß, gilt dieses Argument dagegen nicht mehr.

Insbesondere wenn man in der Forschung arbeitet und sich mit wissenschaftlichen Fachdiskussionen auseinandersetzen muss, weiß man, dass die Wissenschaft eben nicht immer einfach Recht hat. Es gibt zu jedem Thema verschiedene Studien und Experimente und wie man die gemachten Beobachtungen, beziehungsweise Erkenntnisse bewertet, ist von Wissenschaftler zu Wissenschaftler völlig verschieden.

Man hat mit Aussagen zu tun, die sich schlicht und ergreifend auch widersprechen. Studien widersprechen sich. Experimente widersprechen sich und die Aussagen der Theoretiker widersprechen sich. Nun würde man sich von diesem Punkt aus wünschen, dass offen gelegt würde, welche moderne Erkenntnisse aus der Wissenschaft, die Basis für diese moderne Hundeerziehung nun die Grundlage bilden.

Gerne würde ich diese Studien und Experimente näher betrachten. Sehen, ob die wissenschaftlichen Maßstäbe an solchen Arbeiten eingehalten wurden und die Gütekriterien alle zutreffen. Nur etwas als Wissenschaft zu bezeichnen, ist noch lange keine seriöse Wissenschaft. Bis heute ist man mir diese Antworten schuldig geblieben. Ich gehe auch davon aus, dass die wenigsten Anhänger der modernen Hundeerziehung überhaupt wissen, wovon sie bei solchen Dingen reden - sonst wäre eine sachliche Fachdiskussion schließlich auch möglich.

Im Grunde genommen wird letzten Endes immer wieder auf die Theorien der operanten und klassischen Konditionierung verwiesen. Nun sind die Theorien 100 beziehungsweise 50 Jahre alt. Kann man das ernsthaft als "neue wissenschaftliche Erkenntnisse" bezeichnen?

Auch Verweise auf andere Experimente und Studien, die aktueller sind, leiden unter einen sehr unterschätzten Einschränkung: Die biologische Verhaltensforschung kann nicht "in den Hund hineinsehen". Sie zieht Rückschlüsse aus dem Verhalten, aufgrund einer bestimmten Bedingung innerhalb eines Labors. Die Homogenität der untersuchten Hunde und die klinischen Laborbedingungen sind für die Forschung wichtig. Dies macht eine Übertragung auf den Alltag mit einem völlig anderen Hund unter völlig anderen Umständen jedoch schwierig. Eins zu Eins diese Erkenntnisse zu übernehmen und als Grundlage für ein ganzes Konzept zu nutzen, ist dementsprechend viel zu kurz gedacht.

Wissenschaft und normative Aussagen

Als jemand der sich mit der Wissenschaft auseinandersetzt, bin ich auch von den stark normativen Aussagen erstaunt. Sowohl die Lerntheorien, als auch sämtliche sonstige wissenschaftliche Theorien machen niemals normative Aussagen. Sie machen grundsätzlich deskriptive Aussagen, die beschreiben. Sie beschreiben zum Beispiel, was bei der Versuchsbedingung A für ein Verhalten zu erwarten ist. Jedoch wird man niemals die Folgerung finden, sich "deswegen immer so und so zu verhalten". Ein "Soll" ist normativ und somit nicht mehr wissenschaftlich. Somit ist die Begründung "man soll Hunde niemals strafen" moralisch und nicht wissenschaftlich. Warum ich einen Hund nicht strafen darf, erschließt sich mir in diesem Zusammenhang überhaupt nicht.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die völlige Negierung von Studien, Beobachtungen und Experimenten, die einen völligen Gegensatz zu dem bilden, was diese Leute eigentlich propagieren. Zur Erklärung: Meide- und Stressverhalten wird in der modernen Hundeerziehung nicht mehr gerne gesehen. Der Hund fühlt sich offenbar ja "schlecht" und das möchte man nicht. Somit soll er auch bloß nie in die Bedrängnis kommen zu "beschwichtigen".

Da denke man an die Beobachtungen von Bloch, der bei seiner Studie an verwilderten Haushunden gut zeigen konnte, dass so manches "Beschwichtigungssignal" in den meisten Fällen einfach eine normale Geste ist, die gar nicht so häufig in der Kommunikation gezeigt wird.

Ein gähnender Hund ist eben häufig auch nur ein müder Hund. Oder man denke an die Studie, bei der man heraus gefunden hat, dass ein Hund, der über Teletak und Stachelhalsband ein Abbruchsignal lernt, weniger Stress hat, als ein Hund der es nur positiv aufgebaut bekommen hat.

Ich würde da erwarten, dass einige schlüssige Argumente kommen würden, die dagegen argumentieren. Selbst mir fällt das nicht schwer, dabei gehöre ich gar nicht zu den Leuten, die immer nur positiv arbeiten. Aber diese Erkenntnisse werden völlig ignoriert und jegliche Gegenargumentation driftet ins Persönliche ab. So werden bekannte Forscher wie Herr Dr. Gansloßer diffamiert, indem gesagt wird, dass Dr. Gansloße ja nur einen Hund bisher gehalten hätte und somit gar keine Ahnung habe.

Es wäre mir neu, dass man für eine wissenschaftliche Forschung über ein Tier, bereits mehrere Tiere dieser Art gehalten haben müsste.

Auch werden andere Theorien überhaupt nicht berücksichtigt. So ist die soziale Lerntheorie bei Hunden wirklich brandaktuell. Erkenntnisse darüber gibt es schon länger, aber die Übertragung auf Hunde ist eine neue Herangehensweise. Dies wird aber ebenfalls völlig negiert, denn man selber ist kein Hund. Und da Leute, die so argumentieren, gerne ins Persönliche gehen, wird direkt gesagt dass man dem Hund ja auch nicht am Hintern schnüffeln würde. Das ist natürlich kein Argument, denn keiner würde das propagieren.

Fakt ist jedoch, dass Hunde es verstehen wenn wir sie anknurren, anstarren, uns groß machen oder mit dem Körper blocken. Hunde verhundlichen ihren Menschen permanent. Umso wichtiger ist es dabei, sich so zu verhalten, dass man auch als Mensch eindeutig genug ist, um vom Hund verstanden zu werden. Warum ich das nicht einsetzen darf, ist mir völlig schleierhaft.

Die Praxis der Hundehaltung

Nun ist alle Theorie grau und in der Hundehaltung hat letzten Endes die Praxis die größte Bedeutung. Betrachten wir die Praxis der neuen Hundeerziehung. An diesem Punkt wird es teilweise richtig absurd. Es wird mit einer "Verstärker-Hierarchie" geschaut, was der Hund am liebsten mag. Und ja - da wird sich auf den Boden gesetzt und dem Hund Käsewürfel und Hühnerherzen entgegen gestreckt, um zu schauen was der Hund besser findet.

Es wird ein Ruckdämpfer in die Leine gemacht, wenn der Hund zieht oder ruckartig in die Leine springt. Natürlich trägt der Hund ein Geschirr - nicht dass der Hals von ihm beschädigt wird. Dass dabei eventuell ein Mensch hinterher fliegt, der sich mal eben ein paar Knochen brechen kann, wird wieder gekonnt ignoriert.

Jegliche Eingriffe beim Hund werden angekündigt. Ob es nun ein Richtungswechsel ist, ein Anleinen, ein Hochheben, ein Festhalten und so weiter. Nicht, dass der Hund sich noch erschreckt oder auch nur eine negative Empfindung hat! Dem Hund wird letzten Endes der rote Teppich ausgerollt. Anscheinend ist er der bessere Mensch.

Schon ein lautes "Nein" ist verpönt, da man dann mit Schreckreizen arbeitet und der Hund nur aus Angst vor Strafe hört. Stattdessen wird mit der intermediären Brücke gearbeitet. Letzten Endes kann man sich vorstellen, wie jemand im Wald steht und den Hund ruft. Bequemt sich der Hund irgendwann mal dazu, sich zum Menschen zu bewegen, wird das mit einem "lalalalalala" kommentiert um beim Menschen die Belohnung zu bekommen. Dreht der Hund auf halbem Weg um, weil er grade etwas Besseres findet, folgt natürlich keine Konsequenz. Höchstens die Konsequenz, dass der Hund das nächste Mal nicht abgeleint wird.

Das Ganze klingt wahrlich abstrus, aber ist genau die Realität. Die Grenzen dieser Form der Erziehung werden sehr schnell klar. Sobald der Hund etwas Besseres findet als die Hühnerherzen beim Menschen, wird er sich dem zuwenden. Hasen jagen ist für die meisten Jagdhunde einfach besser als das Futter beim Menschen. Und wenn sie es tun, haben sie ja auch keine negativen Konsequenzen zu erwarten. WARUM sollte der Hund also NICHT seinen Interessen nachgehen?

Natürlich wird das alles langsam aufgebaut, um später ein Verhalten zu etablieren, das auch in starken Ablenkungssituationen funktioniert. Theoretisch denkbar aber praktisch nur selten möglich. Da verwundert es nicht, wenn viele Leute, die so arbeiten ewig nur bis zu einem gewissen Punkt kommen. Ab dem Punkt, wo der Hund einen Interessenkonflikt hat, steht man machtlos da. Da verwundert es ebenfalls nicht, dass man nur selten mal das fertige Resultat sieht bei Hunden die Problemverhalten zeigen und so "umgepolt" werden.

Der Hund als Reiz-Reaktions-Maschine?

Letzten Endes wird der Hund auf eine Reiz-Reaktions-Maschine degradiert. Der Hund zeigt Verhalten A, wird belohnt und führt daraufhin Verhalten A häufiger aus. Das ist der Grundsatz, auf den sich konzentriert wird.

Was für eine einfache Gleichung, wenn unsere Hunde nicht so hoch soziale Lebewesen wären, die mit uns in einer besonderen Form der Gemeinschaft leben. Permanent machen Hunde uns soziale Angebote. Was spricht dagegen, diese Angebote auch sozial zu beantworten?

Warum sollte man an dieser Stelle mit der Konditionierung anfangen und somit Kommunikation in seiner ursprünglichen Form behindern? Man stelle sich das anfängliche China Gedankenexperiment vor - wie gerne hätte man dann jemanden, der einen an die Hand nimmt und einem die Kultur zeigt, in der man sich nun bewegen muss?

Ein strenger Blick, wenn man die Hand entgegen streckt ist natürlich im ersten Moment unangenehm. Auf lange Sicht aber wird einem viel Ungewissheit abgenommen, da man dies wenigstens verstanden hat. "Hände geben ist also nicht" *puh* - von hier aus kann man endlich etwas sicherer weiter gehen.

Bei Hunden wird aber genau das gemacht. Sie leben permanent in einer Grauzone, ohne zu wissen was nun gewollt ist und was nicht. Latente Überforderung und Verunsicherung sind dabei die Gefahren, die ebenfalls negiert werden. Wenn man ausschließlich positiv arbeitet, zeigen Hunde so etwas angeblich nicht. Leider sieht das in der Praxis häufig völlig anders aus.

Gegen Unsicherheit und Stresssymptome wird natürlich ebenfalls wieder alles "schön geklickert" ohne zu sehen dass der Hund einfach nur eine eindeutige Linie bräuchte, an der er sich orientieren kann.

Aggressionen

Und damit kommen wir zum nächsten Punkt, der mir immer wieder sauer aufstößt: Es wird behauptet alles könnte man positiv gestalten. Was aber tun, wenn der Hund sich aggressiv zeigt?

Meistens wird der Weg einer systematischen Desensibilisierung gegangen. Damit der Hund ein positives Gefühl bei Agressions-auslösenden Reizen, wie fremden Hunde bekommt, wird er in einem ansprechbaren Abstand gehalten und der andere Hund wird nun schön geklickert. Klappt theoretisch ganz wunderbar, wenn die Praxis sich nur an die Theorie halten würde.

Oft hat man Situationen, denen man gar nicht aus dem Weg gehen kann. Sei es weil ein Tut-Nix zum eigenen Hund hin läuft, der Abstand der "anderen Straßenseite" nicht groß genug ist oder man als Mensch den anderen Hund zu spät sieht. Den Alltag können wir eben nicht kontrollieren. Der Hund kommt somit immer wieder in ein altes Verhaltensmuster und der Aufbau eines Alternativverhaltens wird unwahrscheinlich erschwert.

Oft kommt an dieser Stelle das Argument, man könne auch in ein negatives Verhalten wie die Aggression "rein klickern" und der Hund würde sie so positiv erleben. Dabei wird aber ein ganz entscheidender Punkt übersehen: Wer sagt, dass der Hund Aggressionen wirklich als negativ erlebt? Das ist etwas, was die zumeist weibliche Anhängerschaft so empfindet.

Nun sind Hunde keine Menschen und nun wirklich auch keine Frauen ;) Frauen empfinden jegliche Aggressionen als deutlich negativ, weil sie in der Gesellschaft dies so erlernt haben. Frauen haben nicht aggressiv zu sein und sollen Konflikte auch nicht so lösen.

Es ist kein Wunder, dass Frauen dann dazu neigen, aggressive Konflikte anders zu lösen - und das macht auch vor dem eigenen Hund nicht halt. Jedoch können Aggressionen durchaus auch positiv erlebt werden. Die meisten Männer würden mir wohl zustimmen, wenn ich sage, dass es sehr befreiend sein kann auch mal ordentlich auf die "Kacke zu hauen".

Ein Phänomen das man von Jugendlichen und Kindern kennt, die sich durchaus auch zum Spaß prügeln. In der Tierwelt sind Aggressionen nichts Schlechtes, sondern lediglich eine Form der Konfliktbewältigung. Zu sagen, dass eine negative Stimmung ursächlich sei für Aggression, ist also falsch. Die Gründe dafür sind vielschichtig und genau so muss man das Problem auch angehen. Eine lustvolle Aggression lässt sich nicht mit Hühnerherzen beantworten!

Die Ursache für aggressives Verhalten eines Hundes ist für Leute, die rein mit positiver Verstärkung arbeiten, nach deren Argumentation eine negative Gefühlslage des Hundes. Bei der Frage wie das zustande kommt, ist die Antwort meiner Erfahrung nach, meistens die gleiche:

Der hat mal schlechte Erfahrungen gemacht

Sei es, weil der Hund im Welpenalter von einem "Tut-nix" überrannt wurde, von einem fremden Hund angegriffen wurde, von Fremden geärgert wurde, sich erschrocken hat, weil ein paar Jugendliche in seiner Nähe randaliert haben und so weiter.

Klar ist immer: Die Ursache für diese emotionale "Fehl-Prägung" ist grundsätzlich außerhalb zu finden und liegt somit außerhalb der Kontrolle des Besitzers. Dabei wird oft völlig außer Acht gelassen, dass die Ursachen für Fehlverhalten komplex sind. Der Hundebesitzer spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle. Unsichere Hundehalter haben oft unsichere Hunde. So ist der Schock eines Angriffs auch beim Menschen sehr prägend. Übervorsichtigkeit, Trösten und Angst sind die Folge beim Menschen, die natürlich auch eine große Auswirkung auf den Hund haben.

Kontrolle als Gefahr der Persönlichkeitsentwicklung: Hunde lernen Hilflosigkeit

Aufgrund des schrittweisen Trainings und der Gefahr der "Fehl-Prägungen" wird in stark kontrollierten Situationen trainiert. Der Hund entscheidet de fakto nichts mehr selbst. Eine Auseinandersetzung des Hundes mit einer für ihn unangenehmen Situation wird auch gar nicht gewünscht. Wie der Hund dann sich noch selbst entwickeln soll und ein stabiles Selbstbewusstsein entwickeln soll, damit er in für ihn unvorhergesehenen Situationen nicht völlig aus der Bahn geworfen wird, ist fraglich.

Gewaltfreier Umgang mit dem Hund?

Nun könnte es mir eigentlich vollkommen wurscht sein, wie jemand mit seinem Hund umgeht. Weder bin ich Trainer, noch bin ich Verhaltensbiologe. Tatsächlich ist es mir bis zu einem gewissen Grad wirklich egal, wie jemand mit seinem Hund umgeht.

Solange ich keinen sehe, der meint, wie von Sinnen auf seinen Hund einprügeln zu müssen, kann durchaus jeder Handhaben, wie er es für richtig hält. Störend werden doch die "Wattebäuschchenwerfer", wenn sie sich als Gutmenschen hoch stilisieren und andere Hundehalter vollkommen runter machen. Das fängt schon beim Selbstverständnis an.

Ein gern gesehenes Argument, warum diese Menschen so arbeiten wie sie arbeiten, ist:

Ich lehne Gewalt in jeglicher Form ab und dies tue ich auch bei der Arbeit mit Hunden

Was ist genau Gewalt? Wenn schon ein Leinenimpuls Gewalt ist, muss ich ein gewalttätiger Mensch sein. Dabei setze ich diesen gar nicht ein, um dem Hund willkürlich Schaden zuzufügen. Ich nutze diesen, um ihn durch ein "Zuppeln" wieder aufmerksam zu bekommen. Nur weil ich jemanden auf die Schulter tippe, bin ich ja auch noch lange nicht gewalttätig. Bezeichnet wird die Arbeit über positive Verstärkung als "gewaltfreier Weg". Das mag durchaus so sein, aber andere Wege sind auch gewaltfrei. Gewalt ist nicht eine Strafe. Durch diese Äußerung wird aber genau das suggeriert: Andere Wege sind nicht gewaltfrei.

Dabei beschränkt sich das gewaltfreie Verhalten aber auch nur auf Hunde. Wie kann es sonst sein, dass insbesondere diese Leute sich an Shitstorms (Anmerkung der Redaktion: Der Duden definiert einen Shitstorm als "Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht) beteiligen, die anderen Trainern einfach so die Existenzgrundlage entziehen kann?

Gewaltfrei ist dies nicht mehr. Da fragt man sich doch, ob die Menschen wirklich immer so nett mit ihren Hunden arbeiten, wie sie behaupten. Zumal ich mich doch öfter frage, was für ein Übermensch man sein muss, um immer nur positiv mit seinem Hund zu arbeiten.

Ich habe durchaus auch mal einen schlechten Tag, bei dem ich jeden angrummel der mir zu nahe kommt. Ohne Kaffee morgens bin ich völlig unausstehlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich da die große Ausnahme bin? Natürlich bin ich in diesen Momenten auch mal nicht so nett zu meinen Hunden. Und da sag ich durchaus auch, dass ich ein Verhalten eben nicht wünsche. In so einer Situation suche ich nicht ewig nach dem Moment, den ich verstärken kann.

Selbst wenn ich es mir vornehmen würde - völlig und immer könnte ich so gar nicht arbeiten. Um ehrlich zu sein, denke ich dass es so auch den meisten "Wattebäuschchenwerfer" geht. Zwischen "Sagen" und "Handeln" liegen immer noch große Unterschiede.

Eine offene Gesprächskultur als Grundbedingung

Eine offenere Haltung wäre jedoch genau das, was ich mir an dieser Stelle sehr wünschen würde. Auch wenn hier ein anderer Eindruck entsteht: Ich arbeite möglichst positiv mit meinen Hunden. Ich arbeite auch gerne mit dem Klicker oder einem Markerwort. Sämtliche Kommandos bringe ich grundsätzlich positiv bei. Mein Hund muss nicht hören weil "der das für mich tun soll". Ich brezel auch keine Leine über seinen Kopf, wenn er mal nicht hört.

In der Hundehaltung ist das wichtigste für mich - Nähe, eine gute Bindung und eine vertrauensvolle Beziehung. Dies schafft man kaum über ein permanentes Meideverhalten. Meine Hunde müssen auch nicht alles können. Ich möchte keinen Hund verbiegen, damit er mir in den Kram passt. Eine stabile und eigene Persönlichkeit ist mir da sehr viel wichtiger. Trotzdem werde ich von den meisten "Wattebäuschchenwerfern" als jemand aus dem "anderen Lager" empfunden. Und damit bin ich schon übelsten Beleidigungen und Anfeindungen ausgesetzt gewesen.

Besonders durch diese ablehnende Haltung, wird es auch Trainern verbaut, dazu lernen zu können. Sehr vieles lässt sich tatsächlich über positive Verstärkung, sehr gut in den Griff bekommen. Damit jemand dazu lernt, ist es aber wichtig eine Gesprächskultur zu schaffen, die nicht alles Andere vollkommen ablehnt, was nicht in das eigene Weltbild passt. Der Weg der positiven Verstärkung hat Grenzen. Dies wird nur niemals öffentlich gesagt.

In diesem Sinne erwarte ich einen "Shitstorm", mit Maß und Ziel. Teilt und redet über diesen Artikeln in anderen Foren, Gruppen, Blogs oder schreibt unten einen Kommentar. Versucht es aber mit einem offenen Austausch und versteckt eure Meinung nicht in Heimlichkeit.

Mir bleibt die Hoffnung, dass so manch verunsicherter Hundehalter wieder seine eigene Haltung entdeckt, auf seinen Hund achtet und auf sein Bauchgefühl hört.

Das ist doch das Wichtigste: Die eigene Authentizität, die man auch gegenüber seinem Hund so zeigen kann. Ich bin mir sicher, dass viele Probleme sich schon allein dadurch beheben lassen.

Hunde besitzen die Intelligenz kleiner Kinder

https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/biologie/hunde-besitzen-die-intelligenz-kleiner-kinder-13372174

Hunde sind dem Menschen in seiner geistigen Leistungsfähigkeit ähnlicher als bisher angenommen. Neuste Forschungsergebnisse aus Kanada zeigen, dass Hunde die Intelligenz von kleinen Kindern besitzen.

Toronto (Kanada). Der Psychologe Stanley Coren von der University of British Columbia in Vancouver auf der Jahrestagung der American Psychological Association in Toronto neue Ergebnisse zu der Intelligenz von Hunden vorgetragen. Demnach hat man die Vierbeiner bisher unterschätzt, denn laut Coren besitzen sie die Intelligenz von etwa zweieinhalbjährigen Kindern. Zu diesem Ergebnis ist Coren gekommen, nachdem er zahlreiche Studien zu diesem Thema ausgewertet hatte.

"Das Denkvermögen der Hunde übertrifft bei Weitem das, was diesen Tieren bisher zugetraut wurde", erklärt Coren, der auch bereits mehrere Bücher zu der Intelligenz von Hunden veröffentlicht hat.

Hunde beherrschen Mathematik, Sprache und Betrug

Hunde sind in der Lage bis vier oder sogar bis fünf zu zählen. Zudem besitzen sie ein grundlegendes Verständnis von Arithmetik: Fehler in einfachen Rechnungen, wie 1 + 1 = 1 oder 1 + 1 = 3, bemerken Hunde sehr schnell.

Wie Jumbolotto im eigenen Magazin berichtet, erklärt der Mathematiker Dr. Dr. h.c. Norbert Herrmann das mathematisches Verständnis der Hunde an einem anschaulichem Beispiel: "Hunde wissen genau, wann sie an einem See ins Wasser springen müssen, um ein Stöcken schnellstmöglich zu ihrem Herrchen oder Frauchen zurückzubringen. Die Hunde laufen zunächst am Ufer entlang und erst an einer bestimmten Stelle springen sie ins Wasser. Es gibt einen optimalen Punkt dafür und den kann ich ausrechnen."

Auch beim Thema Sprache sind intelligenter als bisher angenommen. Der durchschnittliche Hund kann in etwa 150 Wörter unterscheiden. Schlaue Hunde - immerhin rund 20 Prozent - sind sogar in der Lage 250 Wörter zu verstehen. Unter den schlausten Hunden finden sich häufig die Rassen Border Collie, Pudel, Deutscher Schäferhund und Golden Retriever, mit etwas Abstand folgen Dobermann und Labrador Retriever.

Was Hundehalter wenig überrascht, nimmt die Fachwelt allmählich zur Kenntnis: Hunde scheinen über eine einfache Art Ich-Bewusstsein zu verfügen. Sie können andere Individuen täuschen, was voraussetze, dass sie den Unterschied zwischen sich und der Umwelt wahrnehmen. Diese Fähigkeit wurde bisher nur bei Menschen und Menschenaffen beobachtet.

Hunde besitzen das geistige Niveau zweieinhalbjähriger Kinder

Die Auswertung aller wissenschaftlicher Studien zu diesem Thema brachte Coren zu dem Schluss, dass kleine Kinder mit einem Alter von etwa zweieinhalb Jahren und schlaue Hunde in etwa die gleiche Intelligenz besitzen.